Pêche sur la Loire avec Mathieu Perraud - vue sur St-Florent-le-Vieil
La Loire vue du pont d'Oudon
Vue sur la Loire - Le Thoureil
Saumur

5 erstaunliche Arten, die Loire per Boot zu entdecken

Auf geht’s zu einer Bootsfahrt auf dem letzten naturbelassenen Strom Europas: von einem Fischer, einem Naturführer oder gar von Schauspielern begleitet! Diese einstündigen, halbtägigen oder länger dauernden Ausflüge bieten Ihnen einen völlig anderen Blick auf die Loire, ergänzt durch Verkostungen, Biwaks oder auch schauspielerische Darbietungen.

„Vent d’Soulair“ – Ausflug mit einem Fischer

Vom morgendlichen Nebel eingehüllt bewegt sich die kleine Gruppe langsam auf der Loire zwischen den Kormoranen, die ihre Runden ziehen, und gelegentlich auftauchenden Bibern... Jeden Sommer nimmt Matthieu Perraud die Fischereineulinge mit, wenn er seine Netze in den frühen Morgenstunden aus dem Wasser zieht. An Bord seiner ‚toue cabanée’, dem typischen Loire-Boot ohne Tiefgang, könnte dieser leidenschaftliche Fischer stundenlang über Hecht, Neunauge, Zander oder auch den beeindruckenden Wels sprechen, der „2,50m lang werden kann“. Sein Lieblingsfisch bleibt der Maifisch, wegen seines Jodgeschmacks. „Er kommt zum Laichen ins Süβwasser und ähnelt einer groβen Sardine von zwei Kilo“. Der junge Mann ist stolz darauf, zur zehnten Generation einer Fischerfamilie zu gehören. „Es bleiben nur noch dreiβig Berufsfischer auf der Loire“, erklärt er und erinnert daran, dass im 16. Jahrhundert täglich etwa hundert Boote an seinem Heimathafen Saint-Florent-le-Vieil vorbeifuhren. Der Ausflug dauert etwa zwei Stunden, während der dieser Ortskundige auch von den bei Nacht tätigen Aalfischern erzählt, die regulierende Funktion seiner Tätigkeit sowie die erstaunlichen Schwankungen des Wasserstands erklärt, die zwischen Winter und Sommer bis zu 9 Meter ausmachen! Am Ende ihrer Erkundungsfahrt können die Teilnehmer die Fische, die sie gefangen haben, mit nach Hause nehmen. Nicht zu vergessen: die eher klassischen Ausflüge, die zwischen eineinhalb Stunden und einem halben Tag dauern.

Vent d'Soulair

A bord du Vent D'Soulair près de l'île Batailleuse - Saint Florent le Vieil © D. Drouet Point de vue sur St-Florent-le-Vieil depuis le village de La Meilleraie (Varades) © A. Lamoureux

„Croisières Saumur Loire“ – Ein anderer Blick auf das Kulturerbe

„Schauen Sie mal, das grenzt an Zauberei: man könnte meinen, das Bauwerk drehe sich auf einem Plateau!“. Von dem flachen Boot aus, auf dem Bernard Henry seine Gäste mitnimmt, zeigt er auf das majestätische Schloss von Montsoreau. Das Bauwerk erinnert an jene aus vielen Märchen und erscheint tatsächlich vom Wasser aus gesehen zu drehen um seine Pracht zu entfalten. Dies ist der Höhepunkt der Rundfahrt, die dieser Liebhaber der Landschaften des Unterlaufs der Loire samstags zwischen Mai und August anbietet. Abfahrt um 11 Uhr ab Saumur, für einen Ausflug, auf dem der begeisterte Führer Ferngläser verteilt, damit die Teilnehmer Kirchtürme, Skulpturen an Häusern, die Hallen der Reitschule, Fundamente der ehemaligen Windmühlen und die Kuppel der königlichen Kapelle von Notre-Dame-des-Ardilliers betrachten können. Das Coche d’Eau getaufte Boot vollführt eine langsame Rundfahrt, legt nach Wunsch in Villebernier, La Brèche oder Gaure an, um Wanderer oder Radfahrer an Bord zu nehmen. Nach 1,5 Stunden Kreuzfahrt gehen die Fahrgäste in Montsoreau, diesem herrlichen Ort aus Schiefer und Tuffstein, von Bord. „Sie können anschlieβend je nach Laune in einem Schlosssaal zu Mittag essen und nachmittags das Schloss besichtigen“, sagt Bernard Henry. „Das Bauwerk beherbergt heute ein Zentrum zeitgenössischer Kunst, das die Kunstschätze von Philippe Méaille, einem hervorragenden Sammler, zur Geltung bringt“. Zum Abschluss des Tages haben die Besucher Gelegenheit zu einem freien Spaziergang durch die blumengeschmückten Gassen der Stadt. Während die Sonne am Horizont versinkt, wird es dann Zeit, den Kopf voll zahlreicher Erinnerungen an diese Entdeckungen, den Abfahrtshafen anzusteuern!

Croisières Saumur Loire

Château de Montsoreau © Franck Charel Bateau à passagers Le Saumur Loire - Saumur	© Jean-Sébastien Evrard

„Rêves de Loire et d’ailleurs“ – Ein Ausflug in Natur und Abenteuer

Dies ist zweifellos die beste Art, die Natur aus nächster Nähe zu erleben. Eine Nacht unter dem Sternenhimmel, in eine Daunendecke eingehüllt, im Schutz der Zweige... Neben allen anderen Wanderungen, die Alain Gillot anbietet, wie z.B. Rundfahrt per Rad/Boot oder ausgedehnter Aperitif in der untergehenden Sonne, nimmt er seine Gäste auch mit in ein Biwak à la Robinson Crusoe auf einer der zahlreichen kleinen Loire-Inseln. „Während des Winters ziehe ich mit meinem Rucksack durch die Welt, um Bewohner anderer Flüsse kennenzulernen und die übrige Zeit verbringe ich hier in Thoureil, um mit Gruppen von 4 bis 6 Personen auf meiner ‚toue sablière’ den Fluss zu befahren“, erklärt der Naturführer. Während des Ausflugs legt die Gesellschaft auf den Sandbänken an, um die hier heimischen Vögel zu entdecken wie den Graureiher oder den Seidenreiher, aber auch Wandervögel wie Triele, Rotschenkel oder Seeschwalben. „Schauen Sie mal rechts, ein Seeadler!“ Was für ein atemberaubendes Schauspiel, wie dieser Raubvogel ins Wasser taucht und mit einer Meerbarbe in den Krallen wieder auftaucht! Auch die Flora hält zahlreiche Naturschätze bereit, wie die Flachsseide, diese erstaunliche Pflanzenart aus dem Maghreb, die sich an andere Pflanzen krallt, oder auch das Seifenkraut, das früher zum Wäschewaschen verwendet wurde. Um diese Wunder der Natur zu beobachten, können die Teilnehmer sich per Ruder- oder Segelboot fortbewegen, wobei Alain als erfahrener Navigator Anleitungen gibt. Mit strahlenden Augen werden sie dann wieder aufbrechen, mit dem Gefühl, etwas Seltenes erlebt zu haben: Abenteuer pur!

Rêves de Loire et d'ailleurs

Le Thoureil © J. Damase Balbuzard pêcheur de retour de pêche en bord de Loire © L.M Préau

 

 

„Loire en Scène“ – Schauspiele auf dem Fluss

„Ich kann Ihnen versichern, dass an manchen Konzertabenden das Publikum aufgestanden ist, um auf dem Wasser zu tanzen!“, sagt Anne-Gaëlle Codet schmunzelnd, während sie das Ruder der La Luce hält. Die junge Frau, die vor Champtoceaux den Fahrgästen die Loire armoricaine an der Grenze zwischen der Maine-et-Loire und der Loire-Atlantique nahebringt, verwandelt ihr Boot im Juli und August in eine Bühne auf dem Fluss. Unter den bereits dargebotenen Schauspielen finden sich Apéro-Konzerte oder auch Stand-ups von Schauspielern und Musikern, die die eineinhalbstündigen Ausflüge begleiten. Die nach dem Modell der typischen Fischerboote gebaute ‚toue’ treibt sodann je nach Laune des Kapitäns und der Strömung. So können die Gäste je nach Parcours die herrlichen Landschaften des Fischerdörfchens La Patache betrachten, oder auch die ‚Folies Siffait’, einen monumentalen, auf einem Felsvorsprung angelegten Garten, der von der Landseite her unzugänglich ist. Die Einrichtung ‚Loire en Scène’ organisiert ebenfalls andere Wanderungen wie die kommentierte Entdeckungsfahrt der näheren Umgebung, auf einer von April bis Ende September angebotenen Rundfahrt. „Wir bringen den Fahrgästen Fauna und Flora nahe, sowie die Anlagen und Bauten am Strom. Sie können so das Burgverlies der Burg von Oudon erkennen, das sie anschlieβend im Rahmen einer Besichtigung zur Thematik der Loire entdecken können“. Während der Sommersaison werden donnerstagvormittags Ausflüge zum Wochenmarkt von Ancenis angeboten, sowie abendliche Flusskreuzfahrten mit Weinverkostung. Vorhang auf!

Loire en scène

La Luce entre Oudon et Champtoceaux © D. Drouet Château et la Tour d'Oudon © Franck Charel

„Terre d'estuaire“ – Ein fotografischer Bummel

„Achten Sie aufs Gegenlicht!“ „Ich werde Ihnen zeigen, wie sie die Öffnungsgeschwindigkeit regeln können“ „Sie sollten sich dem Objekt etwas mehr nähern...“. Die Führer von Loirestua, das Kreuzfahrten zur Erkundung der zahlreichen Facetten der Loire-Mündung ‚Estuaire’ durchführt, haben eine besondere Spezialität: sie sind in Fotografie ausgebildet und geben den Teilnehmern wertvolle Tipps. Ob diese mit einer Kompaktkamera, einem Smartphone oder auch einer halbprofessionellen Reflex-Kamera ausgerüstet sind – ihre Schutzengel geben ihnen jeweils den kleinen Hinweis, der es ihnen ermöglicht, herrliche Aufnahmen zu realisieren. „Ich kann Ihnen versichern, auf Ihrem Parcours gibt es eine Unzahl von schönen Dingen zu fotografieren!“, sagt die Projektleiterin Yasmine Mamma begeistert. Von Ende Mai bis Ende September führt dieser Parcours von Paimboeuf, dem ehemaligen Vorhafen von Nantes mit seinen bunten Häusern, bis nach Lavau-sur-Loire, am anderen Ufer, wo das flache Boot die Kanalwege befährt, inmitten der herrlichen Sumpflandschaften (der Parcours ist ebenfalls in entgegengesetzter Richtung befahrbar). Mit dem Finger auf dem Auslöser lauern die aufmerksamen Teilnehmer auf Röhrichte, Leuchtturm, Uferlandschaften oder auch zwei erstaunliche zeitgenössische Kunstwerke der Estuaire-Sammlung, die inmitten dieser Landschaft errichtet wurden: der „Jardin étoilé“ von Maruyama und „L’Observatoire“ von Kawamata. Die Fahrt dauert 45 Minuten, dann gehen die zwölf Fahrgäste an Land, um das Dorf während einer einstündigen Führung zu besichtigen, die mit einem gastronomischen Halt endet. Anschlieβend geht es zurück zur Abfahrtsstelle. Bitte lächeln!

Terre d'estuaire

Loirestua

 

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