Kultur und Kulinarik zwischen Orléans und Tours

Anreise nach Orléans

Orléans

Die französische Bahn SNCF bietet mehrmals täglich von Paris aus direkte Regionalzugverbindungen (TER) nach Orléans an. In den TER-Zügen ist das Mitnehmen von Rädern in der Regel problemlos möglich. Selbstverständlich ist es auch möglich, direkt in Orléans Räder zu mieten.
Nach dem Check-In in der fahrradfreundlichen Unterkunft, z.B. im Hotel Marguerite oder im neuen Mercure-Hotel an den Ufern der Loire und in der Nähe des Bahnhofs bietet sich eine geführte Besichtigung mit deutschsprachigen Audioguides durch Orléans an. Alternativ kann die Besichtigung auch an Tag 2 erfolgen.
Die Fußgängerzone unweit der Loire, die gotische Kathedrale Sainte-Croix, die Statue der Nationalheiligen Jeanne d’Arc, die Orléans 1492 aus der englischen Belagerung im Hundertjährigen Krieg befreite, die Place du Matroi mit ihren belebten Sommerterrassen sind ein hervorragender Auftakt für eine Reise an die Loire.

Auf geht’s entlang der Loire von Orléans nach Beaugency

Beaugency

Immer am Fluss entlang in westliche Richtung geht es zum ersten Stop, dem Schloss Meung-sur-Loire, einem spannenden Architekturmix aus Mittelalter und Renaissance. Es wird deshalb auch das „Schloss mit den zwei Gesichtern“ genannt und kann auf Deutsch im Rahmen einer geführten Besichtigung erkundet werden. Etwas weiter entlang des Loire-Radwegs wartet der bemerkenswerte Garten „Roquelin“ im englischen Stil – Rosenfans kommen hier voll auf ihre Kosten.
Zeit für eine Mittagspause! „La corne des patures“, eines der typischen Gartenlokale direkt an der Loire, lädt zu einer Mittagspause am Wasser ein und bietet ein abwechslungsreiches Programm an, darunter Konzerte oder aber einen Wochenmarkt mit regionalen Produkten.
Am Ende der ersten Tagesetappe wartet das Mittelalter-Städtchen Beaugency mit seinem imposanten Renaissanceschloss, in dem heute das Zentrum für digitale Kunst untergebracht ist (Besichtigungen auf Englisch möglich). Ein idealer Ort für einen Nachmittags- oder Abendspaziergang durch malerische Gassen.

Von Beaugency nach Blois mit einem Abstecher nach Chambord

Blois

Der Tag beginnt mit einer Radtour in Richtung Saint-Dyé-sur-Loire, dem ehemaligen Hafen von Chambord. In den Sommermonaten Juli und August bringt die Loire-Fähre der „Marins du port de Chambord“ Radreisende von Saint-Dyé-sur-Loire auf die andere Uferseite nach Cour-sur-Loire, von dort aus geht es dann entlang des nördlichen Ufers nach Blois, dem Ziel der Tagesetappe. In Blois haben Reisende die Qual der Wahl: Das königliche Schloss von Blois lässt sich mit einem 3D-Tablet besichtigen, das Haus der Magie entführt in die Welt des Zaubers und der Illusion des 19.Jahrhunderts und in der „Stiftung des Zweifelns“ (Fondation du doute) herrscht künstlerische Freigeistigkeit und Modernität. Wer in der Natur bleiben möchte, der beobachtet die Fauna und Flora der Loire in der Vogelbeobachtungsstation von Blois.

Als Alternative zum direkten Weg nach Blois bietet sich ein Ausflug zum wohl berühmtesten Renaissance-Schloss der Loire an: Schloss Chambord von König Franz I. Der französische Garten von André Le Notre, dem Ersten Gärtner des Sonnenkönigs Ludwig XIV., wurde 2017 originalgetreu wieder hergestellt, mit 600 Bäumen, 800 Sträuchern, 200 Rosenstöcken, 15.250 Strukturpflanzen und über 18.000 Quadratmeter Rasen. Seit 2019 gibt es am Schloss außerdem einen Permakultur-Garten. Das weitläufige Areal lässt sich ideal mit dem Rad erkunden. Wer einen Blick vom Wasser auf das Schloss erhaschen will, entscheidet sich für eine Barkenfahrt auf dem Cosson. Bevor es wieder zurück zur Loire geht, empfiehlt sich ein Besuch der Biscuiterie de Chambord.

Der Tag endet in Blois, mit einem Glas Wein auf der Place Louis XII oder aber mit einer Zeitreise durch 1000 Jahre Geschichte während der Sound- und Lichtshow an der Fassade des Schlosses von Blois (von März bis November, deutschsprachige Audioguides verfügbar).
Die Hotels Anne de Bretagne oder Relais de Chambord heißen Radreisende herzlich willkommen. Wer in Chambord übernachten möchte, findet mit der Ferienanlage Lodges de Blois Chambord eine geeignete Adresse. Weitere fahrradfreundliche Hoteladressen in Blois gibt es auf der Website des Tourismusbüros Blois Chambord.
Unser Tipp: Für mehr Zeit an der Loire empfehlen wir Ihnen, das hier dargestellte Programm an zwei Tagen umzusetzen. So müssen Ihre Kundinnen und Kunden weder auf Chambord, noch auf genügend Zeit in Blois verzichten.

Von Blois nach Amboise immer am Fluss entlang

Amboise

Diese Tagesetappe kombiniert zwei bedeutende Städte des Loiretals und ihre Schlösser und sieht außerdem einen Stopp an der Domaine Chaumont-sur-Loire vor. Neben dem berühmten Garten des Anwesens lädt „Moments de Loire“ zu einer Fahrt in einem traditionellen Flachboot ein.
In und um Amboise entspannt man müde Beine entspannt am besten in einem Gartenlokal („Guingette“) vor den Toren von Amboise an der Loire in der Guinguette Sauvage, ein paar Kilometer weiter lädt das Weingut Plou & Fils zur Verkostung ein.
Bei einem Kaloriendefizit helfen die Karamell-Bonbons, Pralinen und feinen Köstlichkeiten der Confiserie Amboise. Das Schloss von Amboise thront hoch über der Loire und beherbergte Franz den I., Anne de Bretagne und Leonardo da Vinci, der in der Kapelle des Schlosses begraben liegt. Deutschsprachige 3D-Tablets führen durch das Renaissance-Anwesen.
Am Abend schläft es sich bequem im radfreundlichen Hotel Chaptal im Herzen von Amboise.

Abseits ausgetretener Pfade: Abenteuer-Urlaub bei Schloss Chenonceau für Individualreisende oder kleine Gruppen

Schloss Chenonceau

Das Radfahren wird heute ausnahmsweise „Mittel zum Zweck“: Los geht es in Richtung Süden auf 15 Kilometern von Amboise bis zum Schloss Chenonceau, das auch das „Schloss der Damen“ genannt wird und von welchem aus Caterina de Medici die Geschicke Frankreichs lenkte. Wer von Loire-Schlössern nicht genug bekommen kann, der macht unterwegs Halt am Château Gaillard und staunt über die Orangerie und die erste italienische Renaissance-Gartenanlage in Frankreich. In Chenonceau angekommen empfiehlt sich eine Kanu-Tour am Wasserschloss (und darunter hindurch!) – idealerweise bei Sonnenaufgang oder in den Abendstunden.

Von Chenonceau aus starten außerdem regelmäßig Heißluftballons von „Art Montgolfières“ und bieten einen Panoramablick über die Loire. Wer noch mehr Abenteuer mag, der übernachtet am Ufer des Flusses Cher bei Canoë & Company, die neben Kanu- oder Kajakverleih einen Campingplatz sowie auch Mehrtagestouren – zum Beispiel im Biwak – auf den Flüssen Cher und Loire anbieten. Der Ausflug nach Chenonceau funktioniert auch bequem als Tagestour mit einer Rückfahrt mit dem Rad nach Amboise – oder direkt nach Tours (30 Minuten) – am Abend.

die finale Etappe: Von Amboise nach Tours

Tours

Nach einem guten Frühstück in Amboise geht es entlang der Loire nach Westen in Richtung Tours. Nach der Hälfte der Strecke lädt das Weingut Laudacius mit deutschsprachigen Audioguides zu einer Besichtigung der Weinkeller und anschließender Verkostung ein. Nur 3 Kilometer südlich des Weinguts macht man sich das milde Loire-Klima zunutze und züchtet im Schloss Bourdaisière rund 700 Tomatensorten – ein Nationalkonservatorium! Die letzten Kilometer entlang der Loire nach Tours bieten einmal mehr zauberhafte Loire-Panoramen.
In Tours angekommen gehört eine Pause im Guinguette „Tours-sur-Loire“ und am Stadtstrand „Tours Beach“ zum guten Ton, bevor die Stadt zu Fuß oder mit dem Rad erkundet wird. Geführte Touren mit dem Rad bietet das Tourismusbüro Tours an. Historische Fachwerkromantik, die lebendige und quirlige Place Plumereau und die Saint-Gatien Kathedrale sowie das Olivier Debré Zentrum für moderne Kunst und das Schloss von Tours sind nur einige Highlights. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite, die Tours gewidmet ist.