Rückkehr des Guéridon des Prinzen Jérôme Bonaparte auf Schloss Villandry

Auf Schloss Villandry wurde ein sehr wertvolles Stück erworben: ein Beistelltisch im Empirestil. Er wurde von Jérôme Bonaparte in Auftrag gegeben, als er auf dem Schloss weilte. 

Schloss Villandry verdankt seine Stattlichkeit und Einzigartigkeit seinen zahlreichen Besitzern. Sie alle waren bemüht, das Können der besten Meister ihrer Epoche für das Schloss zu nutzen. Dies galt auch für den jüngeren Bruder des Kaisers, Jérôme Bonaparte, der das Schloss zur Sternstunde des Empire in Besitz nahm. Er gab bei dem Kunsttischlermeister Jacob-Desmalter einen Beistelltisch (guéridon) in Auftrag. Die Platte dieses außergewöhnlichen, vollständig mit Mahagoni furnierten Möbelstücks ist mit neun eingelegten blauen Porzellanmedaillons aus der Manufacture de Sèvre verziert. Die Tischbeine, die mit ährenförmig angeordneten Lorbeerblättern geschmückt sind, ruhen auf Mahagonikufen in Form von Löwenpranken: eine Arbeit größter Finesse. Nach dem Weggang von Jérôme Bonaparte glänzte der Beistelltisch rund hundert Jahre lang im Schloss, bevor er schließlich verkauft wurde. Um ihn an seinem Ursprungsort – dem Arbeitskabinett von Joachim Carvallo – ausstellen zu können, wurde er kürzlich von Schloss Villandry zurückerstanden. Es handelt sich dabei um eine wertvolle Anschaffung für das Schloss und das französische Kulturerbe insgesamt.